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Ersatzkirche Altwriezen
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Schinkels Molkenhaus Bärwinkel
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Kulturhafen Groß Neuendorf
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Heimatstube Wollup
Spritzenhaus Gusow
Korbmachermuseum Buschdorf
Schul- und Bethaus Altlangsow
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Simonsche Anlagen am Schweizerhaus Seelow
Filmmuseum Golzow
Kirchenruine Podelzig
Kriegsschauplatz Schloss Klessin
Museum Haus Lebuser Land

Ersatzkirche Altwriezen

1973 wurde die Kirche auf Druck der Baubehörde abgerissen. Ein Förderverein arbeitet für einen schrittweisen Neubau.

Altwriezen ist eines von vier alten Fischerdörfern im nördlichen Oderbruch. Die Fachwerkkirche war einst das Wahrzeichen des Dorfes. Für die Instandsetzung fehlten der Kirchengemeinde Kraft, Geld und Material, und so wurde sie 1973 abgerissen. Ein Förderverein will sie nun wieder aufbauen. Auf seiner Internetseite finden Sie weitere Informationen zu diesem Vorhaben. Von Mai bis September ist die Ersatzkirche jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen lädt der Förderverein zum Verweilen, zum Besichtigen und zum Gespräch.

Ersatzkirche Altwriezen

Altwriezen
16269 Wriezen OT Altwriezen

Kultur & Gastro

Ersatzkirche Altwriezen

Die Kirche wieder ins Dorf holen

Das ehemalige Fischerdorf Altwriezen als jetziger Ortsteil von Wriezen hatte einst eine prächtige Kirche mit einem Glockenturm, der von weitem deutlich sichtbar war und als Wahrzeichen des alten Oderbruchdorfes galt. Als denkmalgeschütztes Rundlingsdorf am Ufer der heutigen Alten Oder zählt der Ort sicherlich zu einem der schönsten im Oderbruch. Viele Radwege und Wege führen nach Altwriezen und seinem Ortsteil Beauregard, so zum Beispiel der bei Touristen beliebte Oderbruchbahn-Radweg.

Eine im Oderbruch typische Fachwerkkirche

Erstmals wurde Altwriezen 1412 erwähnt. Im Jahr 1606 wurde den Altwriezenern erlaubt, sich mit eigenen Mitteln eine Kirche zu bauen. Die für das Oderbruch typische Fachwerkkirche mit einem stolzen, 27 Meter hohen Turm, wurde 1630 vollendet und erhielt im Jahr 1842 das Aussehen, welches sie bis 1973, also bis zum Abbruch, besaß. Obwohl die Kirche als eine der wenigen Kirchen im Oderbruch den Zweiten Weltkrieg mit geringen Schäden überstand, mangelte es in den 1960er Jahren der Kirchengemeinden an Kraft, Geld und Material, um die Kirche instand zu halten. Nach Sturmschäden wurde schließlich beschlossen, die Kirche abzureissen. 

Der Architekt Axel Persiel über die Geschichte der Kirche Altwriezen

Nach dem Abriss wurde eine Notkirche, im Dorf auch “Baracke” genannt, erbaut. Gesichert wurden lediglich die drei Glocken aus den Jahren 1814 und 1922. Sie hängen heute in einem Glockenschauer neben der Kirchbaracke. Zudem sind noch ein altes Kirchenfenster sowie die Orgelpfeifen erhalten. 

Radeln auf der historischen Bahnstrecke

Früher verkehrte die Oderbruchbahn, auch als Rübenbahn bekannt, zwischen 1912 und 1966 durch Beauregard und verband den "Gemüsegarten Berlins" mit der Hauptstadt. Vor 120 Jahren begann der Bau dieser 120 km langen Bahnstrecke zwischen Fürstenwalde, Seelow, Großneuendorf und Wriezen. Im Jahr 1911 wurden die ersten Güterwagen mit Rüben zu den Zuckerfabriken im Oderbruch transportiert. Später folgten weitere Güter wie Getreide, Milch und Kartoffeln, die nach Berlin gebracht wurden.

Das geschäftige Leben an der Oderbruchbahnstrecke brachte nicht nur wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch einen Namen für eine einträchtige Gaststätte mit sich. Der "Gasthof zur Oderbruchbahn", sowie der anliegende Gutshof von Beauregard sind bis heute ein bekannter Ort. Auf der Dorfstraße von Beauregard, in Richtung Norden/Osten zum Kulturerbe-Ort Altwriezen, befand sich eine weitere Einkehr namens "Restaurant zur Erholung" an der kommunalen Straße K6411 Neulewin - Wriezen.

Gasthof zur Oderbruchbahn

Im Jahr 1964 wurden die Gütertransporte von der Schiene auf die Straße verlegt. Aus diesem Grund wurde 2008 der Oderbruchbahnradweg ins Leben gerufen. Dieser verläuft entlang des alten Bahnhofs und führt weiter in Richtung Norden, bis wir über die Alte Oder unseren Kulturerbe-Ort Altwriezen erreichen. Unterhalb des Kirchgeländes führt der Radweg nordöstlich weiter zum nächsten Kulturerbe-Ort Altwustrow.

Der Mut, eine Lücke zu schließen

Im November 2015 wurde der „Förderverein Kirche Altwriezen-Beauregard“ von interessierten Bürgern gegründet, der zurzeit über 20 Mitglieder zählt. 
Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Unterstützung von Maßnahmen zur Erbauung einer Kirche. Erstes erklärtes Ziel ist es, den Kirchturm wieder zu errichten. Im unteren Bereich des Turmes soll ein Ausstellungsraum für die Historie der Kirche entstehen. Auch die noch vorhandenen Gedenktafeln der im 2. Weltkrieg gefallenen Gemeindemitglieder sollen wieder einen würdigen Platz bekommen. Neben der Nutzung als Museum soll hier auch eine Begegnungsstätte entstehen für Veranstaltungen, Tagungen, Feste und Hochzeiten oder Taufen.

Interview mit dem Vorstand des „Förderverein Kirche Altwriezen-Beauregard“

Das Fundament des Turms wurde bereits wieder sichtbar gemacht und auch ein Baugrundgutachten liegt mittlerweile vor. In den letzten Jahren wurden diverse Baumaterialien gesammelt und gespendet, Ziegelsteine abgeklopft und gereinigt, Spenden bei Märkten und Veranstaltungen gesammelt. 

Die gemeinsamen Aktionen und Veranstaltungen des Vereins, der sich als alten und jungen Altwriezenern, Zugezogene und Alteingesessene zusammensetzt, tragen sowohl zur kulturellen als auch zur sozialen Belebung des Dorfes bei und zeigen, wie mit dem kulturellen Erbe des Ortes aktiv umgegangen werden kann.

Von Mai bis September lädt der Förderverein Kirche Altwriezen- Beauregard e.V. an jedem ersten Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr alle Interessierten (oder einfach nur Kaffee- und Kuchen-Hungrigen) zum Plausch auf den Kirchplatz ein.

Kulturerbe-Orte im Film: Ersatzkirche Altwriezen

Die Filmbeiträge sind Ergebnisse aus der Filmreihe „Jugend filmt Kulturerbe-Orte Oderbruch“. Jugendliche der Salvador Allende - Schule Wriezen trafen im Jahr 2020 auf Mitglieder des „Fördervereins Kirche Altwriezen-Beauregard“ und tauschten sich über die Besonderheiten des Ortes aus. Untersützt wurden sie dabei von der Regisseurin Johanna Ickert.

Mitglieder des Fördervereins

Kolonistendorf Neulietzegöricke

Ältestes Kolonistendorf im Oderbruch

Adventsmarkt Neulietzegöricke

15. Dezember 2024

Oderbruch Museum Altranft

Werkstatt für ländliche Kultur