Heimatstube Hohensaaten
Die Heimatstube Hohensaaten geht den Spuren von Fischerei, Schifffahrt und Landwirtschaft nach, die das Dorf einst ausgemacht haben. Die imposanten Schleusenbauwerke »Ostschleuse« und »Westschleuse« prägen Hohensaaten von Süden kommend. Hier wird die Wriezener Alte Oder mit der Stromoder verknüpft. Im Ortszentrum finden Sie die restaurierte Kirche, die nach Plänen des königlichen Baumeisters Friedrich August Stüler im neugotischen Stil errichtet wurde. Richtung Norden gelangen Sie mit dem Fahrrad entlang der Oder nach fünf Kilometern in den Nationalpark »Unteres Odertal«.
Heimatstube Hohensaaten
Dorfstraße 18 a
16248 Hohensaaten
Öffnungszeiten
nach Vereinbarung
Kultur & Gastro
Die Schiffer und die Fischer des Oderbruchs
Ein Reisebericht von Michael Anker
Im Norden des Oderbruchs verlässt der größte Teil des Wassers den Flusspolder stromab in Richtung Ostsee. Nachdem die Alte Oder den Neuenhagener Sporn umrundet und dabei Oderberg passiert hat, ergießt sie sich hinter Hohensaaten in die Strom-Oder. Anschaulich wird das Wassersystem des Bruchs an einem Modell im Oderbruch Museum Altranft dargestellt. Wenn auch weite Teile dieser Landschaft vorwiegend agrarwirtschaftlich geprägt wurden, so lässt sich in zwei Kulturerbe-Orten, Hohensaaten und Oderberg, eine langjährige Tradition von Fischern und Schiffern nachspüren.
Episode 2
Jeder, der durch Oderberg fährt, sieht den weißen, in der Sonne leuchtenden, Rumpf der „Riesa“ am Ufer der alten Oder liegen. Der große Schaufelrad-Dampfer ist heute Veranstaltungsort und zugleich das Aushängeschild des 1954 durch den Lehrer und Hobbyarchäologen Hermann Seidel gegründeten Binnenschifffahrts-Museums. Das älteste Technikmuseum Brandenburgs, unweit des Dampfers, hält eine umfangreiche Sammlung entsprechender Exponate zur Schifffahrts- und Ortshistorie bereit. Ein Teilbereich ist zudem der Geschichte des alten Schiffshebewerks im benachbarten Niederfinow gewidmet. Aber wie kommt eigentlich ein Schaufelrad-Dampfer von der Elbe ins Oderbruch? Diese spannende Frage kann Anke Marquard vom Binnenschifffahrts-Museum beantworten: „Die Riesa wurde 1976 wegen eines Kesselschadens stillgelegt und sollte verschrottet werden. Der damalige Museumsdirektor Herr Hoffmann sah das Schiff bei einem Besuch in Dresden und kaufte die Riesa 1978 für den damaligen Schrott-Preis in Höhe von 20.000 DDR-Mark.“ Auf welchem Weg die Riesa anschließend nach Oderberg geschleppt wurde, erfährt der Besucher in einer Ausstellung auf dem Schaufelrad-Dampfer.
Heimatstube Hohensaaten
Wer auf dem Wasser in Richtung Ostsee unterwegs ist, vielleicht aus Berlin kommend, muss in Hohensaaten die große Schleusenanlage passieren. Sie verbindet die Oder mit der Havel-Oder-Wasserstraße und ohne sie gäbe es keine Schifffahrt zwischen Berlin und Stettin. In Hohensaaten hält der Heimatverein die Geschichte der Fischerei und der Binnenschifffahrt des Ortes lebendig. Die 110 Vereinsmitglieder haben viele Zeugnisse der einstigen ans Wasser gebundenen Wirtschaft gesichert und in ihrer Heimatstube, einem kleinen Museum, ausgestellt. Sie gingen von Haus zu Haus und sammelten Exponate, von historischen Schiffsmodellen und Teilen der alten Schleusen über historische Fischerei-Utensilien bis hin zu Haushaltsgeräten der früheren Bewohner von „Hoh-Saathen“. „Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Ort 36 Schiffseigner, die in der Regel einen eigenen Dampf-Schlepper besaßen und unter anderem Kies aus der nahen Kiesgrube nach Berlin transportierten“, erzählt Irene Heinrich vom Vorstand des Heimatvereins. Sie stammt selbst aus einer Schifferfamilie. Nicht nur Kies wurde in besagter Grube gefördert, auch Knochen eines Mammuts wurden dort gefunden. Sie können ebenfalls in der Heimatstube besichtigt werden.
„Die meisten Bauern hatten auch ein Fischereirecht und konnten in der Oder und ihren Nebengewässern fischen“, weiß Christel Kollath, ebenfalls aus dem Vorstand des Heimatvereins, und deutet auf den präparierten Kopf eines über zwei Meter langen Welses der in der Oder gefangen wurde. Die Fischer waren einst in der Zunft organsiert und trafen sich regelmäßig. Ihre Dokumente wurden in einer Zunfttruhe, der „Fischerlade“, aufbewahrt, die im Flur des Hauses ihres Großvaters stand. Heute ist dieses Schmuckstück im Oderlandmuseum in Bad Freienwalde zu besichtigen.
Bisher erschiene Episoden können Sie unter folgendem Link lesen: https://blog.oderbruchmuseum.de/category/reise-durch-die-kulturerbe-orte/
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