Ausstellung und Lesung zum Tag der Industriekultur in Oderberg
9.–11. August 2024
Jahrhunderte lang fungierte Oderberg als Marktplatz an der Oder für Berliner Händler. Von hier aus wurde Berlin mit Oderfisch beliefert. Es lag günstig auf der ältesten, von Süden kommenden Route über Spandau, Berlin, Bernau nach Stettin und zum Pommerschen Meer und wurde von Händlern zu Schutz und Rast aufgesucht.
Später wurde das Städtchen auf der Grenze zwischen der Uckermark und dem Oderbruch eines von Bootsbauern und Seilmachern und am berühmtesten als das von Schneidmüllern und Holzhändlern. Die Seen von Oderberg, Bralitz und Liepe mit ihren anliegenden Dampfschneidemühlen dienten als Bretter- und Bauholzkammer des Berlin der Gründerzeit. Berlin ist aus dem Kahne erbaut, hatte man damals ein geflügeltes Wort, und diese Kähne mit dem Bauholz legten genau hier ab. Oderberg hat genug gesehen und erlebt, um am Wochenende des 2. Industriekulturtages vom 9. zum 11. August 2024 Interessantes entdecken und erleben zu lassen.
Am Freitag, den 9. August öffnet die Malerin und Bildhauerin, Zeichnerin und Objektkünstlerin Johanna Martin die Alte Seilerei. Ab 18 Uhr können Neugierige von ihr erfahren, wie man in Oderberg Seile und Seilschaften drehte und wie die Räume heute Atelier sein können, ohne von ihrem alten Charme und ihrer Nachvollziehbarkeit einzubüßen.
Im Anschluss wird Hans Jörg Rafalski auf der Oderberger Reeperbahn des Hauses, also dort, wo die Seile gedreht wurden, durch seine Fotoausstellung »Berlin ist aus dem Kahne erbaut« führen und dazu aus der Geschichte des »Märkischen Wuppertals« erzählen.
Am 10. August wird er im Bug-Salon auf der »Riesa« des Oderberger Binnenschifffahrtsmuseums ab 15 Uhr aus seinem Buch »Niederfinow« zum Thema „Die letzten Kriegswochen um das Schiffshebewerk Niederfinow“ lesen, wobei im Besonderen die Frage im Mittelpunkt steht, ob das Schiffshebewerk im Zuge von Hitlers »Nero-Befehl« zur Sprengung vorgesehen war.
Von 13 bis 18 Uhr werden auch Atelier und Fotoausstellung in der Alten Seilerei geöffnet sein.
Am Sonntag, den 11. August werden Atelier und Fotoausstellung in der Alten Seilerei von 13 bis 18 Uhr geöffnet sein. Johanna Martin und Hans Jörg Rafalski werden zur Geschichte der Räume und zu ihren Ausstellungen gern Fragen beantworten. Nebenbei bemerkt, könnte es das letzte Mal sein, dass diese authentischen Räume geöffnet werden, da das Gehöft zum Verkauf angeboten ist.
Im Rahmen des Tages der Industriekultur findet am 10. August im Park des Binnenschifffahrtsmuseums außerdem ein Vereinsfest für die ganze Familie statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Ausstellung und Lesung können kostenlos besucht werden. Beide Orte sind allerdings nicht barrierefrei erreichbar. Auf Wunsch können Plätze für die Lesung beim Binnenschifffahrtsmuseum reserviert werden.
Programm im Überblick
Ausstellung und Führung:
Alte Seilerei Oderberg, Angermünder Straße 4, 16248 Oderberg, Johanna Martin 0173 8866707, johannamartin@email.de
Lesung und Vereinsfest:
Binnenschifffahrtsmuseum mit Raddampfer und Museumspark, Hermann-Seidel-Str. 44, 16248 Oderberg, 033369 539321, museum.oderberg@freenet.de
Autor, Fotograf, Buchbestellungen:
Hans Jörg Rafalski, 01520 3610235, www.papierwerken.com
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